Waldbaden mit Hund – warum 20 Minuten in der Natur so guttun

2. November 2023
Einfach mal durchatmen und neue Kraft tanken. Wo geht das besser als draußen im Grünen? Gemeinsam mit unserem Vierbeiner gehts ab in den Wald. Während wir für den Spa-Besuch viel Geld hinlegen müssen, bekommen wir die Entspannung in der Natur ganz umsonst. Eine reine Wohltat gegen stressige Momente – aber wieso eigentlich?
Hund sitzt auf Waldboden
7 Uhr, der Wecker klingelt und ich falle völlig fertig aus meinem Bett. Richtig gelesen: Ich falle, denn normalerweise stehe ich mit dem rechten Fuß auf. Der wollte heute aber irgendwie nicht so richtig – Montag eben. Kurz frischgemacht und dann ab an den Schreibtisch. Doch von den geplanten vier Stunden bis zur Mittagspause arbeite ich effektiv nur zwei, denn meine Konzentration lässt zu wünschen übrig. Der Blick schweift von der einen Uhr zur nächsten und meine Gedanken sind eigentlich schon beim Abendessen: Machen wir eine Gemüsepfanne mit den Karotten, die schon viel zu lange im Kühlschrank liegen, oder bestellen wir uns einfach eine Pizza? Währenddessen sollte das Webinar, an dem ich gerade arbeite, schon längst fertig sein. Bis jetzt stehen dort allerdings nur drei Zeilen. Kreativität gleich null.
Also, was tun?
Ich schnapp mir meine Jacke und gehe raus an die frische Luft! Mit meinem Hund im Schlepptau gönn ich mir einen 20 Minuten-Spaziergang durch den Wald. Genau, 20 Minuten. Denn die reichen schon aus, um den Kopf freizubekommen! Eine Studie der Universität Michigan zeigt, dass bereits nach dieser kurzen Zeit zahlreiche positive Effekte auftreten. Der Puls wird langsamer, unser Stresslevel und der Blutdruck sinken, das Immunsystem wird stimuliert. Die Ökologin MaryCarol Hunter, Hauptautorin der Studie, bezeichnet den Aufenthalt im Grünen deshalb als „Naturpille“. *(1)

Ausschlaggebend dabei ist das Stresshormon Cortisol. Dieses wird in der Nebennierenrinde hergestellt und in der Leber abgebaut. Dauerhaft erhöhte Cortisolwerte können nicht nur unser psychisches Befinden negativ beeinflussen, sondern auch viele weitere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Die Proband:innen der Studie unternahmen dreimal wöchentlich einen Spaziergang von mindestens 10 Minuten. Zu Beginn der Studie, währenddessen und am Ende wurden die Cortisolwerte aller Teilnehmer:innen anhand von Speichelproben ermittelt. Und siehe da: Bereits nach 20 Minuten in der Natur war der Cortisolspiegel wesentlich geringer als vorher!

Stresspegel deutlich senken durch Waldbaden
Auch andere Studien kamen zu ähnlichen Ergebnissen. In Japan nimmt das Waldbaden, Shinrin Yoku genannt, schon längst einen wichtigen Stellenwert ein und wird als ernstzunehmende Therapieform anerkannt. Einige Universitäten haben Shinrin Yoku sogar als eigenen Forschungszweig eingeführt, um auf die Vorteile und positiven Effekte aufmerksam zu machen. (*2)

Grüne Blätter, das Gezwitscher der Vögel und eine leichte Brise, die durch die Äste weht. Oft braucht es nicht mehr als das, um neue Kreativität zu sammeln. Während wir im Getümmel der Stadt von Termin zu Termin laufen, unser Kalender mit Notizen überquillt und sich die Gedanken im Karussell drehen, sollten wir stattdessen viel öfter einfach mal innehalten und unsere Umwelt wahrnehmen.

Während viele Menschen alleine waldbaden, finde ich: Das geht auch super mit Hund. Nimm dir doch einfach mal Zeit auf deinem nächsten Waldspaziergang und baue Ruhepausen ein. Setz dich auf eine Bank, einen Baumstamm oder nimm eine Picknickdecke mit. Falls dein Hund sich noch schwertut, zur Ruhe zu kommen, ist das gleich ein gutes Training.

Und dann: Atme tief durch, halte bewusst inne und versuche, die Welt mal aus den Augen deines Hundes zu sehen. Achte auf deine Umgebung, auf Gerüche, Geräusche und Begebenheiten. Nimm sie wahr, beobachte sie – und entdecke Dinge, die dir sonst nie aufgefallen wären.

Frau mit schwarzem Hund im herbstlichen Wald
Und hier noch ein letzter Tipp für alle, die jetzt schon ihre Wanderschuhe anhaben: Lasst Smartphone, Kopfhörer und Fitnessuhr mal in der Tasche. Denn am meisten profitiert von der Natur und ihren positiven Effekten, wer leise unterwegs ist. Sehen, Riechen, Hören. Und einfach abschalten. Dann kommen Kreativität und Motivation von ganz allein wieder zurück.


Willst du auch, aber die Kombination aus deinem Hund und Entspannung im Wald klingt erstmal utopisch? Dann komm gerne zu mir ins Training, damit auch deine Waldrunden kein Spießrutenlauf mehr sind. Ich freue mich auf dich!

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Quellen:
*(1) vgl. Hunter, MaryCarol R./ Gillespie, Brenda W./ Chen, Sophie Yu-Pu (2019): Urban Nature Experiences Reduce Stress in the Context of Daily Life Based on Salivary Biomarkers. In: Frontiers in Psychology 10:722.
*(2) vgl. Adamek, Melanie H. (2018): Im Wald Sein. Die natürliche Antwort auf Psychostress und Zivilisationskrankheiten. Entdeckung eines Präventionskonzepts. München: OPTIMUM Medien & Service.

Kontakt

CaniSina Hundetraining
Sina Kagerer
Am Berg 8
92551 Stulln

Tel.: 0151 50510509
E-Mail: info@canisina.de
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